KUHFOTOGRAFIE

Zur Fotografie bin ich gekommen, wie das Kalb zur Kuh: Als Belohnung nach einer ewig langen Fortbildung, habe ich mir 2005 eine seinerzeit top moderne, kompakte Digitalkamera gekauft. Auf Motivsuche rund ums Haus laufend, stand ich plötzlich vor Rindern, drückte auf den Auslöser und betrachtete das Ergebnis: Dabei lief es mir eiskalt den Rücken runter. Fortan ließ mich dieses Motiv nicht mehr los. Kurze Zeit später "trieb" es mich zu einem Bildjournalismus-Seminar. Mit meiner Mini-Kamera saß ich zwischen zahlreichen Profis, die mit riesigen Spiegelreflexkameras und noch viel größeren Objektiven aufschlugen.

 

Zum Einstieg präsentierte jeder Teilnehmende drei Motive seiner bisherigen Arbeiten. Bevor ich an der Reihe war, zeigte ein Mode-Fotograf hochmoderne Model-Aufnahmen vor dem Eifelturm. Angesichts des bevorstehenden Kontrastes durch meine Kuhfotos, wäre ich am liebsten aus dem Seminarraum gerannt. Doch was passierte? Alle waren von "den Kühen" begeistert. Der Dozent, ein bekannter Fotograf, ermutigte mich, dran zu bleiben. "Du hast als eine der Wenigen ein Motiv-Thema", sagte er zu mir.

 

Und so lief es weiter. Schritt für Schritt. Alles in die richtige Richtung. Ich reizte die Funktionen dieser kleinen Kamera bis zum Maximalen aus und lernte im Herzen zu verstehen, was es heißt, wenn für gute Ergebnisse nicht unbedingt das teuerste Werkzeug nötig ist. Die Digitalen Spiegelreflexkameras kamen dann natürlich trotzdem dazu. Genauso wie das Online-Studium zur Fotodesignerin und vielfältigste Auftragsarbeiten in der People-Fotografie. Bis heute. Danke an alle Kühe der Welt!​